Historie

Was mit vier jungen Musikinteressierten im Jahre 1968 begann, wuchs innerhalb von 40 Jahren zur größten Kapelle des Bezirks 10 heran.

Mit dem damaligen Kapellmeister der Stadt Mindelheim, Franz Zak, gründeten Hubert Böck, Günter Rauch, Rudolf Nuscheler und Johann Linder im Jahre 1968 eine Musikkapelle in Kirchdorf. Nach ein paar harten Monaten Ausbildung und mühsamer Arbeit, sowohl bei den Musikern als auch beim Dirigenten, konnte die Jugendkapelle Kirchdorf am 01. November 1968 das erste Mal auftreten. In der Anfangszeit bestand das Repertoire hauptsächlich aus eigenen Kompositionen und Arrangements von Franz Zak. In den nächsten Jahren stieg die Zahl der Musiker und auch der Auftritte beständig an. So sorgte die Kapelle bei kirchlichen Anlässen für die festliche Umrahmung und bei vielen Veranstaltungen für die richtige Unterhaltung, bei der die Musiker auch außerhalb Kirchdorfs schnell bekannt wurden.

Im Jahre 1971 nahm die Jugendkapelle Kirchdorf zum ersten Mal an einem Wertungsspiel teil. Sie erreichten bei der Bewertung in Mindelheim den 1. Rang in der Sonderstufe. Das war ein erster Erfolg für die jungen Musiker. 1972 gab es einen Führungswechsel in der Vorstandschaft, Johann Linder wurde durch Stefan Nuscheler abgelöst. Im selben Jahr veranstaltete der Verein ein Waldfest in Katzenhirn, dazu kamen viele Besucher aus der Umgebung. Der Dirigent Franz Zak feierte außerdem im November sein 50-jähriges Jubiläum als aktiver Musiker. Ludwig Högg übernahm 1981 die organisatorische Leitung. Es zeigte sich sehr schnell, wie positiv sich seine Arbeit auf die Kapelle auswirkte. Angespornt durch eine Wette organisierte Vorstand Ludwig Högg den bis dahin größten Auftritt vor fast ausverkauftem Olympiastadion in München. Beim Spiel des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt durfte die Kapelle, verstärkt durch den Musikverein Stetten, vor dem Spiel für Stimmung sorgen.

Bereits im Jahr 1985 entstand die Freundschaft zwischen den Musikkapellen aus Spieka bei Cuxhaven und Kirchdorf. Der Dirigent der norddeutschen Kapelle war in Bad Wörishofen auf Kur und besuchte ein Kurkonzert der Kirchdorfer Musikerinnen und Musiker. Daraufhin lud er die Unterallgäuer Kapelle zum 10-järigen Jubiläum der Spiekaer Blaskapelle ein, damit sie dort im Festzelt auftreten. Diese Verbindung besteht bis zum heutigen Tage und veranlasst die Musikfreunde immer wieder, den weiten Weg auf sich zu nehmen, um sich zu den verschiedensten Anlässen zu besuchen.

Ludwig Högg beendete 1995 seine 14-jährige Tätigkeit als 1. Vorsitzender und übergab die Verantwortung an Johann Bogner, der bereits seit vielen Jahren der Musikkapelle angehörte. Doch die Musikerinnen und Musiker wollten einen so herausragenden Mann wie Ludwig Högg nicht einfach gehen lassen und ernannten ihn kurzerhand zum Ehrenvorstand und noch viele Jahre sagte er das Programm der Konzerte in unterhaltsamer Art und Weise an.

Aufgrund Platzmangels wurde 2002 beschlossen, ein neues Musikerheim zu bauen. Nach rund zweijähriger Bauzeit mit viel Eigenleistung und mit Unterstützung der Stadt Bad Wörishofen, dem bayerischen Kultusministerium, der Genossenschaftsbank Unterallgäu und weiteren Spenden, konnte das neue Musikerheim am 12. Juli 2004 mit einem fröhlichen Umzug durchs Dorf bezogen werden.

Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte nimmt das Bezirksmusikfest 2008 in Kirchdorf ein. Anlässlich des 40. Jubiläums der Kirchdorfer Musikanten veranstalteten die Musikerinnen und Musiker das 40. Bezirksmusikfest im Bezirk 10 des ASM. Am 5. Und 6. April 2008 fanden zum Auftakt des Festes die Wertungsspiele im schönen Kursaal Bad Wörishofen statt. Insgesamt nahmen über 30 Kapellen aus dem Bezirk 10 und dessen Nachbarbezirke teil. Davon nahmen 3 Kapellen in der Grundstufe, sieben in der Unterstufe, 15 in der Mittelstufe und sechs in der Oberstufe teil. Außerdem brachten zwei Kapellen ihren Vortrag in der Höchststufe zu Gehör. Nach einem erfolgreichen Wertungsspiel wurde der Festauftakt mit dem Tag der Nachbarschaft am 29. Mai gefeiert. Am 30. Mai fand ein Rockabend mit Heaven statt, am 31. Mai unterhielt nachmittags das BOBO und am Abend sorgten die Schwindligen 15 für Partystimmung.            Am 1. Juni wurde dann der Tag der Blasmusik mit Festgottesdienst, Frühschoppen, Marschmusikwettbewerb, Gesamtchor und Festumzug gefeiert. Den Abschluss stellte am 2. Juni der Milchbauern Abend mit dem Bund deutscher Milchbauern (BDM). Dieses Fest kostete den Musikverein allerhand Arbeitseinsatz, Zeit, Geduld, brachte aber auch jede Menge Spaß mit sich und das Miteinander im Verein wurde sehr zusammengeschweißt.

Das Jahr 2013 stand dann im Zeichen der Veränderungen. Johannes Bogner legt nach 18 Jahren seine Tätigkeit als 1. Vorstand nieder und übergab den Verein an Birgit Weber. Zusätzlich wurde auch der Taktstock in diesem Jahr übergeben. Tom Liebchen übergab das Amt des Dirigenten nach 20-jähriger Tätigkeit an Thomas Lang und der Conférencier Ludwig Högg wird von Theresa Reuther abgelöst. Die neue musikalische und organisatorische Leitung haben sich ihrer Aufgabe direkt voll angenommen und so wurde in 2013 nach sehr langer Zeit die Partnerkapelle im norddeutschen Capel besucht. Trotz der großen Herausforderung für die neuen Amtsträger war der Ausflug ein voller Erfolg und baute das Miteinander im Musikverein weiter aus.

Dies gibt nur einen kurzen Überblick über die vielen, verschiedenen Vereinsaktivitäten, die sich bei uns abgespielt haben. Neben den kirchlichen Anlässen gestalten wir auch immer wieder gerne im benachbarten Kurort Bad Wörishofen zahlreiche Veranstaltungen wie Kurkonzerte, kulinarische Meilen und andere Events, bei denen wir uns immer über zahlreiche Besucher freuen. Zudem kommen weitere Unterhaltungsauftritte in Nachbargemeinden oder bei anderen Vereinen dazu und mit dem Jahreskonzert sind fast alle Facetten abgedeckt, die ein Musikverein so bewerkstelligen kann.